Eine Liebe ohne Alltag
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Die
Mätressen
Das Lexikon definiert sie schlicht als
"anerkannte, oft einflussreiche Geliebte eines Fürsten" zur Zeit des
17. und 18. Jahrhunderts, überwiegend in Frankreich, jedoch auch in
Deutschland. Ihre Macht bezog sich auf die Gunst des
Herrschers und seine Liebe. Die Mätresse gehörte zum Leben bei Hofe,
und kam bei Adel und Bürgertum gleichermaßen an.
Da es für einen Herrscher, der stets in der Öffentlichkeit stand,
seinerzeit schwierig war, eine heimliche Mätresse zu haben,
musste die Liaison der Gesellschaft bekannt gemacht werden.
Würden die Mätressen - oft auch bezeichnet als
ehrgeizige, männer- und staatsverderbende Hure - nur im Hintergrund
geblieben sein, wüssten wir heute vielleicht nichts über ihren
Lebenswandel. So ist uns bekannt, dass diese Frauen seinerzeit zu den
erotischen Karrierefrauen zählten (eine davon war Madam de
Pompadour). Sie galten als schöne und weltgewandte Damen
und wurden dennoch mit Unmoral in Verbindung gebracht und als eine Art
Hure betrachtet. Zu dieser Zeit konnten und durften Männer Geliebte
haben, was nach sich zog, dass viele Ehefrauen auch unglücklich
darüber waren, wenn die Aufmerksamkeit des Gatten einer Mätresse galt.
Jedoch - den Ehefrauen gegenüber bestand in der Gesellschaft
ebenso eine sexuelle Toleranz und oft nutze der Ehegatte seinen
Einfluss bei den Damen als Fremdgänger für politische Zwecke,
während die Ehefrau als Mätresse
fungierte.
Durch den Einfluss der Mätressen nicht nur am Hofe
änderten sich aufgrund ihrer oft sehr guten Bildung und Erziehung
nicht selten die verrohten Sitten in der Gesellschaft bis hin zu
Zeiten der Kriege (z.B. des 30jährigen Krieges).
Mätressen wurden auch in Russland (z.B. zu Zeiten des Peter dem
Großen) gehalten. Und Katharina, die spätere Zarin, war vor ihrer Ehe
mit dem Zar ebenfalls dessen Mätresse.
Offener Ehebruch wurde in Russland gerade noch toleriert. Und
es ist ebenfalls bekannt, dass ein Mann in den höchsten Ständen mit
zwei Frauen zugleich verheiratet sein konnte (z. B. August der
Starke von Dresden und Herrscher von Polen/um 1684).
Mit der Emanzipation der Bürger von der Bevormundung
durch den Adel war auch die Zeit der Mätressen vorbei.
Die Hetären
In allen Bevölkerungsschichten Griechenlands
und Roms erfreuten sich die Priesterinnen der käuflichen
Liebe - die Hetären
- größter Beliebtheit. Die Hetären (= Gefährtinnen) waren
keine gewöhnlichen Liebesdienerinnen, sondern gehörten eher zu
einer gehobenen Variante, die sich ihre Geliebten aussuchte und
oft in ernsthafte Liebesverhältnisse endete. Sie
zeichneten sich aus durch Vorstellungen jenseits der Romantik,
waren sehr musikalisch erzogen und in jeder Lage fähig zu
gebildeten Gesprächen und Unterhaltungen. Den Brennpunkt des
nichtehelichen Liebeslebens und die Hochschule des Hetärertums
bildete der berüchtigte Venustempel, in dem nicht weniger
als tausend Hetären oder Tempeldienerinnen ihres wohltätigen
Amtes walteten.
Die Hetären (übersetzt "Freundinnen") genossen
eine besondere Stellung in der Gesellschaft. Fast bei jeder
bedeutenden Persönlichkeit zur Zeit des Hellenismus in der griechischen
Geschichte (um 200 v.Chr.) sind bekannte Hetären nachweisbar. Diese
zeichneten sich besonders aus durch Charme und Witz, jedoch auch
durch Schlagfertigkeit und Redegewandtheit. Ein Ehemann, der die
Überschüsse seiner Manneskraft nicht im ehelichen Bett mit seiner
Angetrauten teilen konnte, wurde von der Gesellschaft her eher noch
angehalten, sich ein bereitwilliges Mägdlein zu nehmen mit
dem Hinweis, "da gibt es keine Ziererei, und keine hat Ausflüchte, dass
sie dich nicht mag, nein, jede macht dir`s, die du willst und wie du`s
willst."
Die Kurtisane
Die Zeit der Kurtisanen lag um das 16. Jahrhundert
herum in Italien.
Im Gegensatz zu den gewöhnlichen, billigen Straßen- und Bordellhuren,
die - wie die Geistlichen formulierten - als notwendiges Ventil für
sexuelle Triebkraft des Mannes genommen wurden, waren die vielseitig
gebildeten und teuren Kurtisanen besonders in den höheren Ständen
sehr geachtet und beliebt. Diese Frauen standen besonders der hohen
Geistlichkeit (Bischöfen, Erzbischöfen, Kardinälen) sowie dem
niederen und hohen Adel sehr nahe und galten auch als die
"Fürstinnen".
Sie zeichneten sich aus durch eine ausgesprochene Schönheit,
die sie hervorragend verstanden durch entsprechende Kleidung und
Schmuck zu untermalen. Sie waren zudem gründlich ausgebildet in
Musik und Dichtkunst und beherrschten die Liebeskunst mit all ihren
Tricks und Raffinessen in den Liebesspielen. Oft pflegten sie einen
aufwendigen Lebenswandel
mit einem Tross von Dienern und Leibwächtern in einer Wohnung mit
verschwenderischer Pracht.
Die Konkubinen
Am aussagekräftigsten ist allerdings - bezogen
auf unser heutiges Thema - die Geschichte der Konkubinen im Konkubinat.
Hier handelte es sich um eine erlaubte, relativ permanente, nicht
verheimlichte sexuelle Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau,
mit welcher er nicht rechtmäßig verheiratet ist. Im antiken Rom
und Griechenland sowie
im frühmittelalterlichen Mitteleuropa um 500 n. Chr. bzw. im
eurasischen Bereich und anderen außereuropäischen Regionen
hatte die Verbindung mit der als "Konkubine" apostrophierten Partnerin
einen rechtmäßigen Charakter, und sie war geduldet.
Das Verhältnis zu einer Konkubine bestand zusätzlich
zur Ehefrau, jedoch auf einer anderen Rechtsgrundlage. Im Griechenland
unterschieden sich die Ehefrau und die Konkubine im wesentlichen nämlich
darin, dass die Erstere über eine Mitgift verfügte und die
Letztere nicht. Das Konkubinat galt als einen Kompromiss zwischen der
Monogamie (der Einehe) und der Polygynie (die Vielehe)
und galt als Mittel, den hohen Status und das Prestige
einer herrschenden Elite-Gesellschaft auszudrücken, was sich auf reiche
und politisch mächtige soziale Schichten beschränken sollte.
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Brigitte Becker La Lince - 3x3 Monate. Tagebuch einer
Leidenschaft.
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ZUM BUCH |
Kurzbeschreibung
In diesem Buch, das für alle Geliebten, fremdgehenden Männer
und Frauen, betrogene Ehemänner und Ehefrauen und die
übrigen Liebenden geschrieben ist, erlebt der Leser völlig
offen dargelegt die Gefühlswelt sowohl der Geliebten mit all
der hingebungsvollen Liebe, dem Leid, der Sehnsucht, des
langen Wartens, der immer wiederkehrenden Abschiedsgedanken
aus moralischen Gründen heraus, als auch die Seite des
'Fremdgängers', der sich selbst nahezu verliert in dieser
Liebe, über die Beziehung an nie gekannte Tiefen seines
Bewusstseins gelangt, sich dabei plötzlich neu entdeckt und
sich auf den Weg macht hin zu seiner Selbstfindung. |
Foto: mr.nico
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