Wie man Liebe erhält

von Andersdenkende
Teil 1 |  2 |  3 |  4 |  5 |

Wer eine mehrjährige Zweierbeziehung hinter sich hat oder sie zur Zeit lebt, kennt das Problem: Es ist gar nicht so leicht, die Liebe am Blühen zu halten, sich der Gefühle für den Partner immer bewusst zu bleiben und die Schmetterlinge zu "konservieren".
Der Alltag zieht früher oder später ein, und irgendwann lebt man mehr nebeneinander her als miteinander, und der eigene Partner, den man doch mal sooo geliebt hat, wird zur Selbstverständlichkeit, zur Gewohnheit, die da ist wie das Bild an der Wand oder der Sessel in der Ecke.
Wie kriegt man es hin, dass man trotz allem eine "lebendige Beziehung" führen kann, dass man trotz allem auch nach Jahren noch weiß: DAS ist er, er war und ist die Liebe meines Lebens... ;-)

Ich schreibe euch heute ein paar meiner ganz persönlichen Tipps auf, sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, und eine Garantie, dass sie funktionieren, kann ich euch auch nicht geben - kann euch nur sagen, bei mir klappt es schon seit einigen Jahren sehr gut damit ;-), aber alles ist freilich subjektiv wie immer. Ich schreibe es mal wieder aus weiblicher Sicht, und logischerweise aus der Sicht einer noch recht jungen Ehe.
Vielleicht ergänzt der eine oder andere noch was dazu? Fände ich prima!

1. Vergesst nie das Gefühl der ersten Verliebtheit; setzt hin und wieder bewusst die rosarote Brille auf.

Ein guter Tipp, stammt nicht von mir, sondern aus der Psychologie.
Es ist klar, dass sich im Lauf der Zeit auch "andere Seiten" am Partner herausstellen, dass man allmählich seine Macken kennen lernt und feststellt, hey, ein Übermensch ist das auch nicht, im Gegenteil...
Dann ist es wichtig, bewusst an die erste Zeit zurückzudenken und sich einfach vorzustellen, den Partner noch einmal mit denselben Augen wie damals zu sehen. Wie war das damals, als ER von einem stand, wie war das, als das eigene Herz gebebt hat bis zum Zerspringen, wie war das, wenn man auf jede SMS, jeden Anruf gewartet hat...
Das eigene Herz "anstupsen" sozusagen, damit die Schmetterlinge wieder fliegen. ;-)

2. Versucht nicht, den Partner zu ändern.

Erstens klappt es meistens sowieso nicht, zweitens haben Veränderungen häufig Nebenwirkungen, die man sich in dieser Art nie gewünscht hat. Außerdem ist die Gefahr groß, dass euch euer Partner in veränderter Form gar nicht mehr gefällt - weil er nicht mehr er selbst ist. Einen anderen Menschen als Partner für das Leben anzunehmen, bedeutet, Respekt vor seiner Persönlichkeit und Identität zu haben. Dazu gehört, nicht an ihm herumzudoktern.

3. Werdet souverän.

Regt euch nicht über jede Kleinigkeit auf. Der meiste Kram, mit dem man sich tagtäglich herumschlägt, ist eigentlich unwichtiger Nonsens. Steht über den Dingen. Akzeptiert, dass eure Partner nicht perfekt sind, ihr selbst seid es schließlich auch nicht. Seid großmütig ihnen, aber auch euch selbst gegenüber. Er hat mal wieder den Schwiegermutterbesuch vergessen und zudem den Keller nicht aufgeräumt? Nicht so toll, aber na und? Er ist der Mann, den ihr liebt. Schwiegermutter wird es überleben, trotz Vorankündigung wie ein "Überraschungsgast" empfangen worden zu sein, und den Keller kann man auch wann anders aufräumen.

4. Liebt euch selbst und bleibt Individuum auch in der Partnerschaft

Frauen haben oft den merkwürdigen Drang dazu, sich in Partnerschaften selbst "aufzugeben". Sie sind so versessen darauf, dem Gegenüber alles zu geben, dass sie sich selbst und die eigene Individualität komplett aus dem Blick verlieren.
Wer das tut, entfremdet sich aber über kurz oder lang von sich selbst und wird für den Partner auch langweilig. Deshalb: Pflegt auch weiter eure eigenen Hobbys und Kontakte, lasst euch nicht okkupieren von zuviel Aufeinanderhocken. Denn das kann eine Partnerschaft ersticken und zum Stillstand bringen. Wenn ihr unter der berühmten Doppel- oder gar Dreifachbelastung leidet, versucht trotzdem, ob ihr nicht ganz bewusst einen Abend oder wenigstens ein paar Stunden die Woche für euch freischaufeln könnt, der nur euch gehört, an dem ihr euch mit Freundinnen trefft, euch pflegt, oder einfach euren Träumen und Gedanken bei schöner Musik freien Lauf lasst.

5. Redet miteinander

Eigentlich ganz leicht, oder?
In der Realität aber oft keine Selbstverständlichkeit. Man redet mit jedem: Mit der Mutter, der Freundin, den Kollegen, nur mit dem eigenen Partner nicht. Jeder ist immer bestens informiert, nur der Mann, mit dem man zusammenlebt, der läuft sehr oft nur so nebenher.
Lasst euch deshalb an euren Gefühlen, Gedanken und Träumen teilhaben. Erzählt euch gegenseitig eure Ziele im Leben. Nehmt euch hin und wieder die Zeit, euch (OHNE Fernseher, OHNE Radio) zusammenzusetzen und euch zu berichten, wie es derzeit in euren verschiedenen Lebensbereichen läuft. Mit wem von euren Freunden/ Kollegen kommt ihr gerade gut aus, mit wem nicht? Wie sieht es im Beruf aus, hatte man Ärger, hatte man Erfolg? Wie fühlt man sich insgesamt, bräuchte man mal wieder Urlaub, hat man Lust und Energie auf neue Erlebnisse?
- Das solltet ihr mit eurem Partner teilen, denn dann kann er auch an eurem Leben teilhaben.

Teil 1 |  2 |  3 |  4 |  5 |
Foto: Regine Schöttl  aboutpixel.de